Elektromyographie (EMG) für neuromuskuläre Funktionsdiagnostik

Für die neuromuskuläre Funktionsdiagnostik nutzen wir im OTC | Therapie Centrum Regensburg die Elektromyographie (EMG). Das ist eine Technik in der Medizin und Sportwissenschaft, die es ermöglicht, die elektrische Aktivität von Muskeln zu messen und zu analysieren. Diese Methode bietet tiefe Einblicke in die Funktion und Gesundheit unserer Muskeln, was sowohl für die Diagnose als auch für die Behandlung von Muskelstörungen und Nervenschäden von großer Bedeutung ist.
Durch die präzise Aufzeichnung der elektrischen Signale, die während der Muskelkontraktionen entstehen, ermöglicht die EMG-Technologie uns eine detaillierte Betrachtung der Muskelaktivität, wodurch wir effektive Behandlungspläne entwickeln und den Heilungsprozess unterstützen können.
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Wann wird eine Elektromyographie (EMG) gemacht?

Dank der Elektromyographie (EMG) können Aussagen getroffen werden, ob ein bestimmter Muskel während einer Aktivität aktiv ist, wie stark dieser vom Nervensystem aktiviert wird und zu welchen Zeitpunkten einer Bewegung dies stattfindet. Sie liefert deshalb wichtige Ergebnisse, um Nervenfunktionsstörungen, Muskelerkrankungen, Nervenschäden oder Probleme mit dem Muskel-Skelett-System zu diagnostizieren. In der Orthopädie und der Trainingstherapie sind diese Messungen nach akuten Verletzungen oder chronischen Beschwerden von enormer Bedeutung, um ein harmonisches Muskelzusammenspiel und infolge die Gelenksstabilität zu erkennen. 

Typische Gründe für die Durchführung einer Elektromyographie (EMG) sind:
1. Muskelschwäche oder Muskelschwund
Eine EMG kann helfen, herauszufinden, ob die Muskelschwäche durch einen Schaden an den Muskeln selbst oder an den Nerven, die die Muskeln steuern, verursacht wird.
2. Nervenschäden
Eine EMG kann helfen, festzustellen, ob ein Nerv beschädigt ist, indem sie die elektrischen Signale misst, die von den Nerven zu den Muskeln gesendet werden.
3. Neuromuskuläre Erkrankungen
Bei Erkrankungen wie Muskeldystrophie oder Myasthenia gravis kann eine EMG helfen, die Schwere der Erkrankung zu bestimmen und den Verlauf im Laufe der Zeit zu überwachen.
4. Nervenkompressionssyndrome
Zum Beispiel beim Karpaltunnelsyndrom kann eine EMG helfen, festzustellen, ob ein Nerv durch Druck geschädigt ist.
5. Rückenschmerzen
Bei Rückenschmerzen, die durch Probleme mit den Nervenwurzeln verursacht werden könnten, kann eine EMG helfen, die genaue Ursache zu diagnostizieren.
Die EMG wird oft zusammen mit einer Nervenleitungsstudie durchgeführt, die die Geschwindigkeit und Stärke elektrischer Signale in den Nerven misst. Dies kann dazu beitragen, die Ursache von Symptomen wie Muskelschwäche, Taubheitsgefühl oder Schmerzen zu bestimmen.

Wie läuft eine Elektromyographie (EMG) in der Trainingstherapie ab?

In der Trainingstherapie handelt es sich um ein nicht-invasives Messverfahren. Dies bedeutet, dass nur oberflächliche Elektroden – vergleichbar mit einer elektrokardiographischen (EKG) Untersuchung – auf die Muskulatur geklebt werden. Diese Art der Untersuchung ermöglicht es Trainern und Therapeuten, die Effektivität von Übungen zu beurteilen, Muskelungleichgewichte zu identifizieren und das Training individuell anzupassen.

 Folgende Schritte werden während einer oberflächlichen EMG-Untersuchung in der Trainingstherapie durchlaufen:
1. Reinigung der Hautstellen
Zunächst wird die Haut an den Stellen, an denen die Elektroden platziert werden, gereinigt, um sicherzustellen, dass sie frei von Schmutz, Ölen oder Lotionen ist. Dies hilft, eine gute elektrische Leitfähigkeit zu gewährleisten.
2. Elektrodenplatzierung
Der Therapeut oder Trainer platziert spezielle Elektroden auf der Haut über den Zielmuskeln. Diese Elektroden sind mit einem EMG-Gerät verbunden, das die elektrische Aktivität der Muskeln misst.
3. Übungs- oder Bewegungsausführung
Der Patient führt bestimmte Übungen oder Bewegungen aus, während die Muskelaktivität durch die Elektroden gemessen wird. Dies können Übungen sein, die spezifische Muskelgruppen ansprechen oder funktionelle Bewegungen, die im Alltag oder in sportlichen Aktivitäten häufig vorkommen. Insbesondere der Seitenvergleich von z.B. verletzter und unverletzter Extremität liegt im besonderen Augenmerk der Therapeuten.
4. Datenaufzeichnung und Analyse
Während die Übungen ausgeführt werden, zeichnet das EMG-Gerät die elektrische Aktivität der Muskeln auf. Diese Daten können dann analysiert werden, um festzustellen, wie gut die Muskeln aktiviert werden, ob es Muskelungleichgewichte gibt oder ob die Technik der Übungen optimiert werden muss.
5. Direktes Feedback und Anpassung
Basierend auf den Ergebnissen der oberflächlichen EMG-Untersuchung kann der Therapeut oder Trainer Feedback geben und das Training anpassen. Dies kann die Anpassung der Übungsauswahl, der Intensität oder der Technik umfassen, um die Muskelaktivierung zu verbessern und das gewünschte Trainingsziel zu erreichen. Ein Vorteil: die Aufzeichnung kann in Echtzeit vom Patienten gesehen werden und erhält sofort ein Biofeedback.
Insgesamt dient die oberflächliche EMG-Untersuchung in der Trainingstherapie dazu, das Training zu optimieren und die Effektivität der Übungen zu maximieren, um die Leistung zu verbessern oder Verletzungen vorzubeugen.

An welcher Muskulatur wird eine Elektromyograpie (EMG) besonders häufig eingesetzt?

Eine Elektromyographie (EMG) kann an einer Vielzahl von Muskeln im Körper eingesetzt werden, je nach den spezifischen Symptomen oder Beschwerden, die der Patient hat.

Muskeln, an denen eine EMG besonders häufig durchgeführt wird, sind jedoch:
1. Quadrizeps (Oberschenkelvorderseite)
Dieser Muskel wird oft bei der Untersuchung von Knieproblemen, wie z.B. Kniesehnenverletzungen oder Knieschmerzen, untersucht. Insbesondere in Kombination mit der Biodex-Kraftmessung können hier detaillierte Aussagen zur Kniestabilisation gemacht werden.
2. Trapezius (Nackenmuskulatur)
Die EMG der Nackenmuskulatur kann bei der Diagnose von wiederkehrenden muskulären Verspannung helfen, z.B. bei Bewegungen der Halswirbelsäule oder der Schulter.
3. Tibialis anterior (vorderer Schienbeinmuskel)
Dieser Muskel ist wichtig für die Dorsalflexion des Fußes und kann bei der Diagnose von Fußheberschwäche oder peripheren Nervenschäden im Bereich des Unterschenkels und des Fußes nützlich sein.
4. Paraspinalmuskeln (Rückenmuskulatur)
Eine EMG dieser Muskeln kann bei der Untersuchung von Rückenschmerzen oder bei der Diagnose von Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen oder spinalen Stenosen hilfreich sein.
5. Deltamuskel (Schultermuskel)
Eine EMG des Deltamuskels kann bei der Diagnose von Schulterproblemen, wie z.B. Rotatorenmanschettenverletzungen oder Nervenläsionen im Bereich der Schulter, eingesetzt werden.
6. Glutealmuskulatur (Gesäßmuskulatur)
Diese Muskeln, wie der Gluteus maximus und der Gluteus medius, können bei der Diagnose von Hüftproblemen oder bei der Beurteilung der Steuerung und Funktion der Hüftmuskulatur untersucht werden. 
Dies ist nur eine Auswahl von Muskeln, an denen eine Elektromyographie (EMG) durchgeführt werden kann. Die Auswahl der zu untersuchenden Muskeln hängt von den spezifischen Symptomen des Patienten und den Verdachtsdiagnosen des behandelnden Arztes ab.

FAQs zum Theme Elektromyographie

Wie lange dauert eine Elektromyographie (EMG)?
Eine Elektromyographie (EMG)-Messung dauert in der Regel zwischen 30 Minuten und einer Stunde, abhängig von Faktoren wie der Anzahl der zu untersuchenden Muskeln und der Komplexität des Falls. Die Untersuchung umfasst das Platzieren von Elektroden auf der Haut über den Muskeln, das Durchführen verschiedener Bewegungen, während die Muskelaktivität gemessen wird, und die Aufzeichnung der Ergebnisse. Nach Abschluss der Untersuchung analysiert der Therapeut die Daten und bespricht sie ausführlich dem Patienten.
Wird eine Elektromyographie (EMG) auch im Training eingesetzt?
Ja, Elektromyographie (EMG) wird im Muskeltraining eingesetzt, um die Muskelaktivität während bestimmter Übungen oder Bewegungen zu messen. Durch die Platzierung von Elektroden auf der Haut über den Zielmuskeln können Trainer oder Therapeuten die Effektivität von Übungen beurteilen, Muskelungleichgewichte identifizieren und die Trainingsintensität individuell anpassen. Diese Methode ermöglicht eine präzise Überwachung der Muskelaktivität, was dazu beiträgt, das Training zu optimieren, die Leistung zu verbessern und Verletzungen vorzubeugen.
Wie funktioniert eine Elektromyographie (EMG)?
Bei einer Elektromyographie (EMG) werden Elektroden, entweder in Form von Nadeln (intramuskulär) oder auf der Haut (oberflächlich), verwendet, um die elektrische Aktivität der Muskelfasern aufzuzeichnen. Diese Elektroden erfassen die Spannungsänderungen, die während der Muskelkontraktion auftreten, und wandeln sie in elektrische Signale um. Diese Signale werden dann verstärkt, gefiltert und aufgezeichnet. Die EMG-Wellenformen, die durch diese Aufzeichnungen entstehen, werden anschließend analysiert, um Informationen über die Muskelaktivität, das Muster der neuronalen Aktivierung und mögliche Störungen wie Nervenläsionen, Muskelerkrankungen oder Funktionsstörungen des Muskel-Skelett-Systems zu gewinnen.
Wie schmerzhaft ist eine oberflächliche Elektromyographie (EMG)?
Ein oberflächliches EMG ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft. Bei dieser Art der Untersuchung werden spezielle Elektroden auf die Haut aufgebracht, um die Muskelaktivität zu messen. Diese Elektroden sind flach und flexibel und verursachen normalerweise keine Schmerzen oder Beschwerden. Während des Tests kann es sein, dass Sie ein leichtes Kribbeln oder Prickeln spüren, wenn die Elektroden die Haut berühren, aber dies wird von den meisten Menschen nicht als schmerzhaft empfunden.